Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat die geplante Stationierung weitreichender amerikanischer Raketen in Deutschland gegen Kritik verteidigt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe “das Arsenal, mit dem er unsere Freiheit in Europa bedroht, kontinuierlich ausgebaut”, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Dagegen müssen wir uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen.” Alles andere, betonte Baerbock, “wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml”.

Die Ministerin verwies darauf, dass Putin schon vor Jahren “mit Abrüstungsverträgen und unserer gemeinsamen europäischen Friedensarchitektur gebrochen” habe. “Er will uns damit Angst machen, unter Druck setzen und unsere Gesellschaften spalten.” Zwar wolle Deutschland eine andere Beziehung zu Russland, aber die traurige Wahrheit sei, so Baerbock: “Putins Russland ist derzeit die größte Sicherheitsgefahr für uns und unseren Frieden in Europa.” Diesen Frieden verteidigten die Menschen in der Ukraine an jedem einzelnen Tag.

  • colourednumbers@slrpnk.net
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    3 months ago

    Kommt es nur mir so vor oder sind in diesem thread verdammt viele Tankies oder russische Propagandisten unterwegs?

  • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
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    3 months ago

    „Diesen Frieden (den Frieden Europas) verteidigen die Menschen in der Ukraine an jedem einzelnen Tag.“ Wieso müssen das die Ukrainer machen? Ich verstehe, dass die ihr Land verteidigen. Aber wenn sie Europa auch verteidigen müssen, ist das vielleicht ein bisschen viel verlangt? Dann lässt man andere noch ihre Raketen hier hinstellen, auch für die Verteidigung Europas, und die Europäer so?

    • Quittenbrot@feddit.org
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      3 months ago

      Ich verstehe, dass die ihr Land verteidigen. Aber wenn sie Europa auch verteidigen müssen, ist das vielleicht ein bisschen viel verlangt?

      Fällt die Ukraine, haben wir in Europa ein Problem. Dann steht die russische Armee geballt an unseren Grenzen und die entsprechenden Machtambitionen in Richtung Baltikum oder Polen wurden ja bereits sehr deutlich geäußert.

      Darum geht es jetzt darum, dass sich Russland mit seinem imperialistischen Machtstreben schon an der Ukraine - mit unserer massiven Unterstützung - die Zähne ausbeißt, um den Ambitionen in Richtung Europa einen ganz eindeutigen Riegel vorzuschieben.

      • bungalowtill@lemmy.dbzer0.com
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        3 months ago

        Wenn aber die Ukraine alleine ihre Menschen zur Verteidigung Europas opfern muss, wäre das nicht ein moralisches Problem?

        • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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          3 months ago

          Wäre es, wenn Europa sie dazu zwingen würde. Die Ukrainer sagen aber selbst: “Gebt uns das nötige Material, dann kriegen wir das schon hin.”

          Das ständige Zögern, Zerren und Zerstreiten darüber, wer jetzt was und wieviel liefern kann, ich daher viel fragwürdiger (und neeviger, weil es immer das gleiche Spiel bei jeder neuen Anfrage seitens der Ukraine ist).

        • Quittenbrot@feddit.org
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          3 months ago

          Was man aus der Ukraine hört, ist momentan eher das Problem, dass die Europäer die Menschen, die kämpfen wollen nicht mit den Waffen unterstützt, die sie zum kämpfen brauchen bzw ganz grundsätzlich mittlerweile lieber wieder an andere Dinge denken wollen und sich nicht ehrlich machen.

  • raspberriesareyummy@lemmy.world
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    3 months ago

    Das erste Mal, dass ich auch was gegen Baerbock habe. Ich finde die allgegenwärtige Grünen-Basherei unerträglich, aber neue US-Raketen in DE sind Wahnsinn. Und nicht nur wenn ein oranger Cheeto dort Präsident werden kann. 50% der US-Amerikaner sind geisteskrank, wir sollten alles daransetzen, Abhängigkeiten abzubauen, und Europa als Europäer zu verteidigen.

    • DarkThoughts@fedia.io
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      3 months ago

      Deutschland hat keine vergleichbaren Langstreckenwaffen und schon gar keine Hyperschall basierenden. Solche Dinge entwickelt man auch nicht mal eben so über ein paar Monate or wenige Jahre hinweg, welche für den Konflikt mit Russland entscheidend wären. Für ersteres gibt es immerhin potentielle Planungen auf europäischer Ebene aber auch das wird seine Zeit in Anspruch nehmen.

      • raspberriesareyummy@lemmy.world
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        3 months ago

        Wenn wie hier US-Waffen stationieren, haben wir aber immer noch keine, weil die weiterhin unter US-Hoheit sind, oder hat sich die Bedeutung des Wortes “stationieren” neuerdings geändert? Ein großer Teil des amerikanischen Militärkomplexes ist demokratie- und europafeindlich, die sind eine Bedrohung für uns, solange wir deren Truppen & Waffen im Land haben. Denk mal an einen potentiellen republikanischen Präsidenten, der seinen Truppen befiehlt, Putin beim Einmarschieren zu helfen…

    • Quittenbrot@feddit.org
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      3 months ago

      wir sollten alles daransetzen, Abhängigkeiten abzubauen, und Europa als Europäer zu verteidigen.

      Das fängt aber da an, dass wir diese Systeme selber entwickeln/beschaffen/besitzen. Ich habe Zweifel, dass unsere Gesellschaft dazu bereit wäre, dass wir uns militärtechnisch selber mal ehrlich machen würden.

      • raspberriesareyummy@lemmy.world
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        3 months ago

        Anderes Problem - amerikanische Waffen unter amerikanischer Kontrolle in unserem Land sind eine Bedrohung, keine Lösung unseres Problems. Ich denke, da sogar ich als Pazifist und NATO-Hasser zugeben muss, dass Putin der NATO so auf den Leim gegangen ist, dass er nunmal jetzt eine akute Kriegsgefahr auch für Mittel- und Westeuropa geschaffen hat, wird sich auch allgemein die Bereitschaft für eine europäische Verteidigungsallianz finden lassen.

        • Quittenbrot@feddit.org
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          3 months ago

          wird sich auch allgemein die Bereitschaft für eine europäische Verteidigungsallianz finden lassen.

          Tja, ich hoffe, dass du recht hast. In dem Augenblick, da wir militärische Abschreckung selber im nahezu vollständigen Katalog auch selber abbilden können, brauchen wir keine amerikanischen Truppen mehr im Land. Insofern müsste eigentlich jeder “Pazifist und NATO-Hasser” für eine entsprechende Aufrüstung sein.

          • raspberriesareyummy@lemmy.world
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            3 months ago

            Insofern müsste eigentlich jeder “Pazifist und NATO-Hasser” für eine entsprechende Aufrüstung sein.

            Tu ich mich schwer mit, aber in der derzeitigen Situation, die stark durch die NATO verschuldet ist, sehe ich auch keine gute Alternative mehr. Putin ist halt strunzdoof auf die NATO-Provokationen reingefallen, hat völlig überreagiert, dabei ich-weiß-nicht-wieviele Kriegsverbrechen begangen und damit die beste PR-Kampagne gestartet, die die NATO sich je wünschen konnte :/

            • Quittenbrot@feddit.org
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              3 months ago

              aber in der derzeitigen Situation, die stark durch die NATO verschuldet ist

              Du meinst Juni 2021, als Putin seinen Aufsatz veröffentlichte, in dem er die Eigenstaatlichkeit der Ukraine bestritt, während sich immer mehr russische Truppen an der Grenze der Ukraine und auf der besetzten Krim sammelten?

              Oder am 21. Februar 2022, als Putin im Fernsehen sagte, dass die Existenz des Staates Ukraine ein “Betrug an Russland” sei?

              Oder bist du tatsächlich der Meinung, dass die Aufnahme von Ländern wie Polen, Rumänien oder Estland auf eigenen Wunsch in die NATO (1999 bis 2004) tatsächlich den russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 rechtfertigt?

              • raspberriesareyummy@lemmy.world
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                3 months ago

                Du kannst die Geschichte nicht “gestern” beginnen, wenn Du einen Vorgang verstehen willst.

                Wenn ich ein Kind in der Schule über Jahre mobbe, und dieses Kind kommt dann irgendwann als Amokläufer zurück und ermordet Dutzende, ist die Tat durch nichts zu rechtfertigen, aber trotzdem durch mich mit verschuldet.

                Jetzt war das “Mobbing” der NATO und der Sowjetunion / Russlands über Jahrzehnte auf Gegenseitigkeit beruhend, ABER der Zeitpunkt, die jetzige beschissene Situation zu verhindern, war in den 90ern:

                Nachdem Gorbatschow’s Sowjetunion die deutsche Wiedervereinigung ermöglicht hat, hätte der Westen die moderaten und westlich gewandten politischen Kräfte in Russland mit außenpolitischen und wirtschaftlichen Erfolgen belohnen müssen, um moderate Kräfte zu stärken, und die politische und kulturelle Distanz zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken und dem Westen zu reduzieren.

                Stattdessen hat die NATO eine “sowjetische Schwäche” gewittert und auf Eskalation gesetzt um den kalten Krieg “zu gewinnen”. Damit wurden im ehemaligen Ostblock die Hardliner gestärkt und wir sind in die Scheiße gerutscht, in der wir jetzt sind.

                JETZT müssen wir alles tun, damit die Ukraine diesen Krieg ohne nennenswerte Gebietsverluste gewinnt. Damit Putin’s Russland soviel Schaden nimmt, dass sich der Krieg netto nicht gelohnt hat, weder politisch, noch wirtschaftlich. Aber nur, weil ich die unbedingte Schuldhaftigkeit der russischen Adminstration sehe, werde ich nicht meine Augen vor der Entwicklung verschließen, die uns dort hin gebracht hat.

                • Quittenbrot@feddit.org
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                  3 months ago

                  Stattdessen hat die NATO eine “sowjetische Schwäche” gewittert und auf Eskalation gesetzt

                  Du meinst, als 1992 Russland den Transnistrienkonflikt mit der dort stationierten Armee nach seinen Wünschen geformt und bis heute eingfroren hat?

                  Du meinst, als von 1990 bis 1993 Russland durch sein militärisches Eingreifen in die Sezessionskriege der georgischen Teilrepubliken einen weiteren bis heute eingefrorenen Konflikt geschaffen hat?

                  Du meinst, als 1994 Russland den ersten Tschetschenienkrieg geführt und damit eine Abspaltung Tschetscheniens unterbunden hat?

                  Du meinst, als 1997 Russland in den tadschikischen Bürgerkrieg eingriff, um den noch heute amtierenden Präsidenten im Amt zu halten?

                  Oder 1999, als Russland sowohl den zweiten Tschetschenienkrieg geführt hat als auch den Krieg in Dagestan?

                  Will sagen: Russland hat auch in den 90ern nie aufgehört, seine Umgebung auch mit militärischer Macht nach den eigenen Wünschen zu formen. Auch und gerade deshalb sind die europäischen Staaten des ehem. Ostblocks so schnell wie möglich in die NATO geflohen und mussten nicht groß überzeugt oder gar manipuliert werden. Die Phase einer vermeintlichen russischen “Friedlichkeit” hat es nie gegeben, sondern stets das gleiche Großmachtstreben wie schon zu Zeiten des Kalten Krieges, allenfalls eingeschränkt durch wirtschaftliche Faktoren.

                  JETZT müssen wir alles tun, damit die Ukraine diesen Krieg ohne nennenswerte Gebietsverluste gewinnt. Damit Putin’s Russland soviel Schaden nimmt, dass sich der Krieg netto nicht gelohnt hat, weder politisch, noch wirtschaftlich.

                  Schön, dass wir uns bei allen unterschiedlichen Ansichten zumindest in diesem Punkt vollkommen einig sind!

    • LowleeKun@feddit.org
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      3 months ago

      Ja gut, also doppelt soviel Geld für die Bundeswehr? Woher nehmen, wenn wir unbedingt die schwarze Null halten “müssen”?

      Was an den neuen Raketen, insbesondere in Ermangelung ebenbürtiger Verteidigungsmaßnahmen, Wahnsinn sein soll könntest du ja mal versuchen zu erläutern. Vielleicht auch wie man deiner Meinung nach, außer mit einem viel, viel höheren Verteidigungsetat, die Abhängigkeit abbauen kann.

      Um uns selbst gut zu verteidigen müssten wir über Jahre hinweg unseren Wehretat deutlich erhöhen. Halt ich, angesichts der russischen Agressionen, für angemessen. Gleichzeitig ist es angesichts der innenpolitischen Lage unrealistisch.

      • MaggiWuerze@feddit.org
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        3 months ago

        Um uns selbst gut zu verteidigen müssten wir über Jahre hinweg unseren Wehretat deutlich erhöhen.

        Versuche mal Jahrzehnte. Die gesamte Rüstungs- und Entwicklungsstruktur in Europa ist nicht ansatzweise so gestaltet, dass ähnliche Ergebnisse wie in den USA produziert werden können. Damit will ich nicht sagen, dass Rheinmetall und co schlecht wären, weit entfernt davon (siehe PzH 2000), aber die USA haben eine Verpflechtung zwischen Regierung und Rüstung der, wenn auch nicht wünschenswert, solche Entwicklungen erlauben, da der MIC sich auf Geld und Verträge verlassen kann. Auch die Beschaffung läuft hier komplett anders und hat in der Regel zu viele Köche, die alle irgendwelche Sonderlocken fordern, die Produkte am Ende verwässern.

      • Tryptaminev@lemm.ee
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        3 months ago

        Frankreich hat knapp 300 Sprengköpfe. Großbrittanien hat nochmal etwas mehr als 200. Macht zusammen über 500 Sprenkköpfe und ist genug um sämtliche Bevölkerungs- und Wirtschaftszentren in Russland zu vernichten.

        Woran es dagegen fehlt ist Luftabwehr, insb. Raketenabwehr in Deutschland. Die Marder, die jetzt z.T. sehr erfolgreich in der Ukraine eingesetzt wurden, wurden von der Bundeswehr ersatzlos ausgemustert. Völliger Wahnsinn.

        Langfristig wäre es sinnvoll eine Militärunion, mit Frankreich, Deutschland und Benelux im Kern zu erreichen, die dann auch ein gemeinsames Nukleararsenal unterhält. Aber während Macrons so ziemlich einzig sinnvolles politisches Bestreben die Militärunion war, hat Deutschland fleißig abgeblockt, weil man weiter Schoßhund der Amerikaner sein will.

        Die Wahl von Trump 2016 hätte alle Alarmglocken ringen lassen müssen. Stattdessen hat man das Thema konsequent weiter verschleppt, und will sich jetzt wieder zum größten Erstschlagsziel in Europa machen.

        Die Stationierung dieser Waffen hat keinerlei strategische Vorteile für Deutschland oder Europa. Es ist eine reine Geste der Unterwerfung ggü. den USA. Besonders pikant, falls Trump die Wahl gewinnt und uns den Russen ausliefert.

      • raspberriesareyummy@lemmy.world
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        3 months ago

        Ich habe mich nicht gegen Rakten kaufen geäußert, sondern gegen das “Stationieren”, da besteht ein Unterschied, und in letzterem liegt der Wahnsinn. Die USA sind nicht unsere Freunde - sind sie nie gewesen. Wir haben maximal den Status eines Zweckbündnispartners, meistens den von nützlichen Idioten. Wenn uns eine US-Administration Putin zum Frass vorwerfen will, wird sie das tun.