Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, blickt skeptisch auf die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) angekündigte Erleichterung von Wolfsabschüssen. “Das dient nach unserer Einschätzung eher der Vernebelung. Ein rhetorisches Zugeständnis für erleichterte Entnahmen von einzelnen Problemtieren ist Kosmetik und reicht bei weitem nicht mehr aus”.
Gab zu dem Thema vor einigen Wochen eine Sendung bei WDR 5 im Radio. Die Expertin die darin zu Wort kam hat gesagt, dass Herdenschutzmaßnahmen wie vor allem geeignete Zäune das einzige sind was beweisbar hilft und das würde vom Land NRW auch gefördert.
Also man kann da schon was machen… aber son Wolf zu schießen finden die Leute halt geiler.
Nicht nur das. Zäune werden gefördert. Wildschäden werden ersetzt.
Genau das ist ja der Punkt: Da wird genau geguckt, was von 'nem Wolf gerissen wurde und im Zweifel sogar per DNS geprüft.
Gerade deshalb haben wir nämlich belastbare Zahlen dazu und wissen, was für’n Haufen Mist das ist und das es lächerlich wenig Vorfälle durch Wölfe gibt, verglichen mit nur dem ganz normalen Sterben von Vieh durch Krankheit oder Unfall…
Würden die jammernden Bauern mit dem Problem allein gelassen, könnte ich die Einwände verstehen und hätte Verständnis. Aber gerade weil dem nicht so ist, haben wie tatsächliche Fakten, um zu erkennen, dass das nur purer Lobbyismus ist. Oft sogar von Leuten, die einfach gern mal 'nen Wolf erlegen wollen.
Stimmt zwar mit der Förderung, aber die Anschaffung ist halt nicht alles. Ich steck da ein klein wenig wegen Schafhaltung im näheren Bekanntenkreis im Thema und da ist das ein größeres Problem.
Wanderschäfer stellen häufig mobile Zäune. Die Zäune, die als “wolfssicher” eingestuft sind haben aber mehrere Probleme, die sind recht hoch, dadurch auch instabiler und schwerer handhabbarr. Vor allem aber nicht so hoch, dass da kein Wolf drüber springen kann.
Anschaffung von Herdenschutzhunden wird gefördert, die Haltung aber meines Wissens nach nicht oder nicht vollständig. Bedeutet also Mehrkosten.
Außerdem finde ich den Wildschadensersatz zwar richtig, aber auch leicht zynisch. Ist halt schon ungeil, wenn deine Tiere mit heraushängendem Gedärm auf der Wiese stehen und man nichts machen darf, weil da erst irgendein offizieller auftauchen muss, um das zu begutachten.
Gab auch schon in Deutschland den Fall von einem Wanderschäfer, der nachts stundenlang mit den Wölfen um seine Herde gekreist ist. Auch hier finde ich es schwierig, dass man keine Handlungsmöglichkeiten hat.
Natürlich ist das hier kein Statement, um alle Wölfe abzuschießen. Aber ich finde es zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, wie sich so eine Forderung entwickelt. Gibt nun einmal bestimmte Bereiche in unserer Kulturlandschaft, wo eine friedliche Koexistenz mit dem Wolf nur eingeschränkt oder nicht möglich ist. Klar sind das flächenmäßig Ausnahmen, aber dafür braucht es Konzepte, die über entweder “alle Wölfe in Frieden lassen” oder “alle Wölfe abschießen” hinaus gehen.
Alter ist das scheiße.
Ja, und wenn’s selbst dem blindesten Großstädter klar ist, dass da ein Wolf am Werk war, heißts “ist unklar, könnte auch Streunender Hund gewesen sein” und schon gibt’s nix. Nada. niente. Da sind leider diverse Interessensgruppen am Werk…
Keiner will den Wolf ausrotten. Wir sind alle begeistert, dass die Natur sich - in Bereichen - wieder erholt. Aber es braucht alles Mass und Ziel, niemandem ist geholfen, wenn der Wolf sich auf Kosten der Nutztiere dermassen erholt, dass nur noch die Räude die Populationsbestände dezimiert. Ist beim Fuchs schon der Fall, wenn nicht eingegriffen wird. Wir haben das Gleichgewicht in der Natur einfach dermassen zerstört, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als weiter einzugreifen.
Es braucht einfach eine vernünftige Regelung, der Wolf muss ins Jagdgesetz und muss dann anständig reguliert werden - ein Miteinader muss möglich sein!
Was man an dieser Stelle vielleicht noch sagen sollte: eine Aufnahme in das Jagdgesetz, bedeutet nicht, dass Wölfe geschossen werden. Der kann noch immer ganzjährige Schonzeit haben. Aber es wird auch einfacher Einzeltiere zu entnehmen.
Wenn es doch nur etwas gaebe, das dem Fuchs Einhalt gebieten koennte. Vielleicht ein natuerlicher Fressfeind oder so.
+++ Meldung des Tages: Waffenliebhaber befürwortet Abschuss von Füchsen und Wölfen +++
wenn der Wolf sich auf Kosten der Nutztiere dermassen erholt, dass nur noch die Räude die Populationsbestände dezimiert
Sag Bescheid, wenn es in ein paar hundert Jahren so weit ist…
Sag Bescheid, wenn es in ein paar hundert Jahren so weit ist…
Naja, wir reden hier von exponentiellem Wachstum. Die Zahl der Wölfe hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt. Wenn das so weiter geht haben wir in einem Jahrhundert ca. 80 Milliarden Wölfe. in Deutschland.
Natürlich wird das nicht passieren, aber man muss schon beachten, dass die Entwicklung hier sehr schnell voranschreitet. Was auch immer getan werden muss, abwarten geht nicht (edit: es wird übrigens auch gar nicht abgewartet, Lemke macht ja was und es gibt schon allerlei Programme um Nutztiere mit Zäunen etc. besser zu schützen).
Ja Schutzzaun kostet eben Geld und macht Arbeit.
Und vor allem kann man mal wieder schön gegen die Grünen schießen.
schießen
Hö!
Eine “erleichterte Entnahme von einzelnen Problemtieren” ist aber das einzige Zugeständnis, dass verbohrte Bauern von denkenden Menschen erwarten können.
Und das ist auch gut und richtig so.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Wiederansiedlung des Wolfes eine gute Sache ist. Dass es zu Konflikten zwischen Landwirten, Schafhirten etc. und dem Wolf kommt ist vorprogrammiert. Da kann und sollte den Landwirten geholfen werden. Da ist die “Entnahme von einzelnen Problemtieren” sicher der richtige Ansatz. Auch finanzielle Ausgleichsmaßnahmen sollten der Landwirtschaft einfach zugänglich sein (sind sie ja teilweise schon).
ABER: Ich werde regelmäßig auch den Verdacht nicht los, dass so mancher Jäger (und zwischen Bauernverband und Jägerschaft gibt es eine Schnittmenge), einfach drauf wartet, endlich “seinen” Wolf schießen zu dürfen.
Dein Verdacht ist doch überhaupt nicht begründet… Ich meine ist ja nicht so als ob die halbe Jägerschaft drauf wartet den Wolf auszurotten zu dürfen…
Ich frage mich halt wie lange es dauert, bis sie sich so sehr an Menschen gewöhnt haben, dass sie aus Mülltonnen fressen. Weil dann ist der Konflikt nicht nur bei den Landwirten.
Ich frage mich halt wie lange es dauert, bis sie sich so sehr an Menschen gewöhnt haben, dass sie aus Mülltonnen fressen. Weil dann ist der Konflikt nicht nur bei den Landwirten.
Da must du dich nicht groß fragen. Das passiert bereits: Die extrem Wenigen, die entweder irgendwo in der Nähe von Menschen Abfälle fressen oder sogar von Idioten gefüttert werden, machen den Großteil der erwähnten Problemtiere aus… nämlich besagte Einzelälle.
Die extrem Wenigen
Genau. Und wegen Lemkes Plänen werden das auch wenige bleiben. Solche Wölfe sollen jetzt ja schneller “entnommen” werden. Insofern sehe ich da echt nur gute Politik.
Dein Verdacht ist doch überhaupt nicht begründet… Ich meine ist ja nicht so als ob die halbe Jägerschaft drauf wartet den Wolf auszurotten zu dürfen…
Mein Verdacht gründet in erster Linie auf Gespräche mit einzelnen Jägern und dem ein oder anderen Blick in Jagdforen.
Und selbst hier in einem abseitigen Thread auf feddit taucht ein Kommentar eines Waffeninteressierten auf, der die Aufnahme des Wolfes ins JagdG fördert.
Die Aufnahme ins Jagdgesetz heißt noch lange nicht, dass Wölfe jagdbar sind. Es gibt einige Tiere im Jagdgesetz, die aber eine ganzjährige Schonzeit haben. Die Aufnahme ins Jagdgesetz erleichtert es aber ungemein überhaupt Einzeltiere zu schießen, da für diese die Schonzeit aufgehoben werden kann.
Was, Blutlust bei den Jägern? Wo in der Jägerbild “deutsche Jagdzeitung” Artikel stehen, in denen davon geschwärmt wird, wie geil es ist so ein Raubtier abzuschießen, weil man dann den kurzen Schwanz mit der langen Flinte kompensieren kann? Niemals!
Angesichts der Wolfspanik, die die BILD regelmäßig verbreitet, hätte ich ja gedacht, dass die BILD schon die Jägerbild ist.
Aber vielleicht stimmt auch die These des Postillon
Das was Lemke will, dient vor allem der Sicherhheit von Menschen, oder? Es gibt nun einmal die Gefahr, dass Wölfe - was sie historisch ja getan haben - wieder anfangen Menschen zu jagen.
Dadurch, dass alle Wölfe, die nicht genug Scheu vor Menschen zeigten, abgeschossen wurden, sind diese Tiere jetzt praktisch keine Gefahr mehr. Lemkes Vorschlag sollte helfen diesen Zustand zu erhalten.
Den Bauern geht es eher um wirtschaftliche Interessen. Das sollte eine völlig andere Diskussion sein.
Hallo,Jäger hier. Hier mal meine subjektiven zwei Cent:
- die gefühlte Mehrheit der Jäger sieht die derzeitige ungesteuerte Ausbreitung des Wolfs kritisch und wünscht sich eine Anerkennung der Probleme und eine Art Wolfsmanagement (gibt es zB beim Rotwild, obwohl es da ja deutlich weniger Konflikte gibt)
- Einzelabschüsse auf Anordnung sind bei dauerhaftem Bestand keine Lösung (Bürokratie, in Nähe von Nutztieren und Häusern kann sowieso nicht geschossen werden) ich persönlich würde das generell nicht machen, schon um nicht als der blutrünstige Jäger hingestellt zu werden.
- Richtig, Aufnahme als jagdbare Tierart nach landesjagdgesetz heißt nicht, dass jeder Wolf geschossen werden kann. Meine Einstellung ist, dass ich als Jäger nach dem Jagdrecht handle. Eine Tierart, die nicht im Jagdgesetz steht, ist für mich dann auch tabu. Dann kann ich aber auch nicht die Verantwortung für den Einzelabschuss tragen.
- Und zum Schluss: ich jage seit etwa 15 Jahren. Am meisten tote Tiere wollen sehen : Landesforst (Rehe schädigen Bäume),Anwohner(Sauen und Füchse kommen ans Haus) und Landwirte/Jagdbehörde Wildschaden und Schweinepest). Gefühlt sind Jäger eher gegen mehr Abschuss, auch weil die Vermarktung schwerer geworden ist
tja, da bleibt nur der [Ersatzkommentar]
:) good human!