Deutsche Hochschulen sollten erst nach gründlicher Prüfung Kooperationen mit chinesischen Partnern eingehen. Dazu rät der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in einem Empfehlungspapier, das er am Montag veröffentlicht hat. Wörtlich heißt es darin: „Die deutsche Wissenschaft […] muss Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten und aktiv gestalten sowie zugleich Risiken der Kooperation identifizieren, die Bedingungen von Zusammenarbeit aushandeln und Grenzen der Kooperation festlegen“.
Dazu formuliert der DAAD drei Leitlinien, an die sich die Hochschulen orientieren können: Erstens: Eigene Ziele definieren. Zweitens: Mögliche Gefahren – Wirtschaftsspionage oder militärische Nutzung von Forschungsergebnissen – abwägen. 3. China-Expertise auf- oder ausbauen.
Und diese Art von Freund-feind denken ist die scheiße die den Ausbruch eines neuen Weltkriegs begünstigt. Europa sollte sich lieber auf eine multipolare Welt einstellen in der es ein eigenes Machtzentrum bildet und nicht notwendigerweise Teil des “Westens” bleiben. Kooperation und nicht-Kooperation mit dem Rest der Welt kann man dann differenzierter handhaben.
Dass China einfach der neue autoritäre Hegemon anstelle der USA wird ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass sich die USA selbst in den autoritären Hegemon verwandeln, was riesige Gefahren birgt. Es ist besser, wenn “wir” bis dahin aus dem Rektum der Amis ausziehen.
“Der Westen” ist Europa plus die anglosphäre. Teil des Westens ist also Kern unserer Existenz als Staat. Ich bin vollkommen deiner Meinung dass Europa einen dritten Machtpol bilden muss um nicht zum Spielball zwischen den USA und China zurück zu bleiben. Unser einziges Kapital ist aber der hohe grad an Technologie, wissen und Fertigkeiten. Dies nun auszugeben an unsere Rivalen ist definitiv nicht der Weg.
Ich finde eher, dass Teil der EU zu sein Kern unserer Existenz als Staat ist, aber seis drum.
Du hast Recht, dass unsere Technologie etc. unser Kapital ist. Leider hinken wir aber ja in vielen Bereichen schon lange hinterher und wenn ich Schlagzeilen wie diese zur Batterieforschung sehe, dann denke ich, dass wir selbst doch der größte Bremsklotz für unser Wissenskapital sind.
Den Begriff “Rivale” für China finde ich schon viel angemessener. Denn wir sind dennoch auf Kooperation mit China angewiesen. Fast jeder 5. Mensch lebt in China und das wirtschaftliche Wohlergehen Chinas ist zentral für die Weltwirtschaft und die Lösung der Menschheitsprobleme, von denen der ganze Planet betroffen ist.
Ich sage auch nicht, dass Universitäten da komplett naiv agieren sollten. Aber ein pauschales Verbot jeglicher Bereitstellung von Wissen oder Technologie an China finde ich völlig überzogen. Ich habe selbst die letzten Jahre in der öffentlich finanzierten Forschung gearbeitet. Wenn ich wissenschaftliche Software schreibe, dann ist die aus ganz prinzipiellen Gründen Open Source. Generell bin ich als Wissenschaftler ein großer Anhänger von Open Knowledge. Und das heißt nunmal, dass Wissen und Code frei verfügbar sein sollten, auch für chinesische Akteure. Würde der Staat mir das verbieten wollen, fände ich das komplett bescheuert und inakzeptabel. Ich würde solche Verbote unterlaufen oder einfach kündigen in diesem Fall.
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Das kann nicht das Kriterium sein. Linux bspw. ist heute ein zentraler Bestandteil vieler wichtiger IT-Infrastrukturen, sicher auch in China. Ich wüsste jetzt nicht, dass die Linux-Entwicklung groß von chinesischem Geld oder Entwicklern gefördert worden wäre. Ist es deshalb naiv, dass Linux frei verfügbar ist? Ich finde nicht, dass das mit Naivität zu tun hat. Es ist eine ganz grundsätzliche Überlegung für Open Source zu sein.
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Das ist ein spannender Punkt. Ich kenne mich nicht aus damit, wie in China mit der GPL umgegangen wird, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es da großen Verbesserungsbedarf gibt. Hier ist ja Rechtsstaatlichkeit das große Thema. Aber auch da glaube ich, dass nicht weniger, sondern mehr Kooperation der beste Weg zu nachhaltigen Lösungen ist. Die Mitgliedschaft Chinas in internationalen Organisationen und der Aufbau von Vertrauen kann mMn langfristig helfen, diese Probleme in den Griff zu kriegen. Und gegenseitiges Vertrauen wird schwierig, wenn Europa nicht souverän handelt in seinen Beziehungen zu China.
Man könnte auch ganz diskutieren, ob eine Idee an sich so schützenswert sein sollte, oder ob nicht die gute Umsetzung einer Idee sich auszahlen sollte. Patente und Lizenzen werden heute ja auch z.t. missbräuchlich verwendet. Aber dass sich daran etwas ändert, ist ohnehin völlig utopisch.
So ein Quatsch. China und Russland sind aktuell das größte Problem.
Ich widerspreche nicht, dass Russland ein großes Problem ist für uns. Was China angeht, will ich auf so eine unspezifische Antwort, die sich nicht auf meinen Kommentar bezieht, nicht eingehen.
Das größte Problem der Welt sind und bleiben die USA.