• Spzi@lemm.ee
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    1 year ago

    Dann haben wir trotz aller moderner Technik immer noch die Lehre durch den Lehrer vor Ort der halt, per Definition, im Schnitt bestensfalls durchschnittlich Inhalte vermittelt. Warum suchen wir nicht die Lehrer aus die besonders gut darin sind und produzieren mit denen Videos und andere zentral produzierte Lehr-Materialien? Für die Erklärung bei Fragen braucht man zwar natürlich Lehrer vor Ort aber auch die tauschen sich aktuell nicht (oder jedenfalls nicht in einer vom Schulsystem organisierten Form) untereinander aus wenn es um z.B. die beste Methode geht um eine gegebene Lektion am besten zu erklären.

    Und natürlich fehlt uns auch eine Integration des lebenslangen Lernens komplett. Bei uns wird ja noch nicht mal berücksichtigt dass manche Lerninhalte viel zu schnell veralten (z.B: Bedienung gewisser Software-Produkte) als dass deren Lehre bis nach dem Ende der Schullaufbahn hält. Man kann auch nicht dynamisch im späteren Leben Lektion auffrischen oder erlernen die man gerade braucht. Alles läuft in diesen festen Fachbereichen und Studiengängen ab.

    Und von den besonderen Anforderungen ans soziale von Kindern in der Pubertät wird auch nicht mit speziell dafür ausgebildeten Personen eingegangen, das sollen die normalen Lehrer irgendwie nebenbei mit machen.

    Gefällt mir sehr! Ich würde gern das Lernen nach Jahrgängen und Studienfächern abschaffen und durch ein flexibles System von erworbenen Kompetenzen ersetzen.

    Du darfst jederzeit und so oft du willst eine Prüfung machen, ob du Kompetenz XY nachweisen kannst. Ob du dafür zwei Tage lernst oder drei Jahre lang Kurse besuchst ist dir überlassen.

    Arbeitgeber suchen Angestellte mit einem bestimmten Kompetenzprofil. Ob die Leute das schon konnten und nur schnell nachgewiesen haben, ob sie zwei oder fünf Jahre dafür gelernt haben, spielt doch keine Rolle.

    Es spielt es auch keine Rolle, ob du die Kompetenz in der Klasse bei einem Lehrer, gemeinsam mit anderen Lernenden, oder autodidaktisch in YouTube erworben hast. Was zählt, ist ob du sie nachweisen kannst.


    Neulich habe ich von einem Jahrgang an einer sonderpädagogischen Schule gehört. Die Jugendlichen hatte man eigentlich schon abgeschrieben, und ihnen nicht mal den Hauptschulabschluss, oder wie das da heißt, zugetraut. Dann kam Corona dazwischen, wodurch sich alles verschoben hat, und sie zwei Jahre mehr Zeit hatten. Jetzt haben fast alle bestanden, und die meisten gehen weiter zum nächsthöheren Abschluss.

    Das ist halt auch 'ne fiese Entwicklungsphase (Pubertät), in der wir von den Menschen verlangen, so tiefgreifende Entscheidungen für ihr künftiges Leben zu treffen, wo sie doch vielleicht grad viel mehr mit anderen Themen beschäftigt sind. Warum muss das überhaupt so seriell und gleichgeschaltet sein? Lass die Leute doch lernen, wann und wie sie wollen, und Kompetenznachweise erbringen, wann und wo sie möchten.