• Successful_Try543@feddit.org
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        14 days ago

        U-Haft ist kein Teil der Strafe, sondern der Ermittlungen (z.B. wegen “Verdunkelungsgefahr”) und wird nur hinterher i.d.R. angerechnet.

        • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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          13 days ago

          Natürlich ist dem Fall die UHaft Teil der Strafe. Nur weil sie eher Mittel zum Zweck hat ist es nicht eine direkte negative Folge für (angenommenes) Verhalten der Person. Klingt für mich ziemlich genau wie das was eine Strafe ist.

          Auch andere “Teile der Ermittlung” können Effekte wie eine Strafe haben oder werden teilweise auch als Bestrafung von unliebsamen Verhaltensweisen genutzt. Bspw Hausdurchsuchungen für Pimmel Beleidigungen

          • 𝘋𝘪𝘳𝘬@lemmy.ml
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            13 days ago

            Der wurde beim flüchten erwischt. Natürlich wird da Untersuchungshaft angeordnet, so lange die Ermittlungen laufen.

            • odd@feddit.org
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              13 days ago

              Du weißt, dass die Informationen über die Polizei während der Kita nur Propaganda sind, oder?

          • Successful_Try543@feddit.org
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            13 days ago

            In einem immer autoritärer werdenden Staat werden solche Ermittlungswerkzeuge natürlich auch als Mittel der Abschreckung missbraucht, sofern die örtliche Justiz da mitspielt. Es ist aber nicht ihr eigentlicher Zweck.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        13 days ago

        Dafür, dass da anfänglich noch versuchte schwere Brandstiftung im Raum stand (keine Ahnung, warum das fallengelassen wurde) und er unverhohlen versucht hat, sich durch Ausreise einer Strafverfolgung zu entziehen, ist der Depp noch gut davongekommen.

    • odd@feddit.org
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      14 days ago

      Ah ja komm. Natürlich dumm und übermütig, aber ähnliches hätte mir mit 20 auch passieren können. Find die Strafe sogar relativ saftig tbh.

      • vintageballs@feddit.org
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        13 days ago

        Dumm und übermütig wären nicht die Worte meiner Wahl.

        Ich würde sagen, sei froh, dass du mit 20 anscheinend andere Wege eingeschlagen hast. Es ist in meinen Augen zumindest der Gesellschaft nicht zumutbar, dass jeder 20-Jährige dieses Niveau an “dummen und übermütigen” Fehlern ungestraft machen kann.

        • odd@feddit.org
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          13 days ago

          Häh? Vielleicht verstehe ich das falsch, aber der hat doch nur eine Silvesterrakete aus der Hand abgefeuert, oder? Das hat bei uns damals jede*r Zweite gemacht. Und das die dann durch ein Fenster ist war einfach Pech, oder? Das wollte er ja auch nicht.

            • odd@feddit.org
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              13 days ago

              Das wäre natürlich was anderes. Im Artikel steht aber:

              Der Angeklagte hatte vor Gericht sein Bedauern ausgedrückt und erklärte über seinen Anwalt, es habe sich um ein Versehen gehandelt. Sein Mandant sei davon ausgegangen, dass das Feuerwerk in den Himmel gehe, so Anwalt Axel Czapp.

              Zu dem Treffen mit dem Wohnungsinhaber war es wenige Stunden nach dem Vorfall gekommen. Der 54-Jährige erklärte als Zeuge im Prozess, der Angeklagte habe im Beisein von mehreren Freunden um Entschuldigung gebeten. Er habe ihm verziehen, so der 54-Jährige. “Ich habe mich gefreut, dass er sich entschuldigt hat.” Nach dem Besuch sei er nicht mehr von Absicht ausgegangen. “Es kann jedem passieren.”

              • Rbnsft@lemm.ee
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                13 days ago

                Guck dir das Video an, findet man einfach, der zielt aufs Fenster und lügt dann vorm Gericht.

                • odd@feddit.org
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                  13 days ago

                  Hmm, finde ich jetzt nicht eindeutig.

                  Edit: Hab es ohne Ton gesehen allerdings.

    • Scaramousse@lemmy.world
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      14 days ago

      Was würdest du denn vorschlagen was passieren soll, wenn jemand nach einer Straftat als Reaktion auf eingeleitete Ermittlungen online verkündet, das Land dann doch lieber schnell verlassen zu wollen?

      • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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        13 days ago

        Mein Vorschlag ist es Gefängnisse abzuschaffen und einen Weg zu finden, Konsequenzen für Täter*innen zu erzeugen, die nicht so entmenschlichend, entmündigend und uneffektiv sind.

        Ansonsten sollte der Fokus auch immer aif den betroffenen Personen liegen und deren Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Hier im Beispiel halt dafür sorgen, dass die betroffene Familie den Schaden schnell ersetzt bekommt und wenn gewünscht psychologische Unterstützung zugänglich gemacht wird.

        Zusätzlich dann noch gesamtgesellschaftlich schauen wie solche Situationen größtenteils verhindert werden können.

        • vintageballs@feddit.org
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          13 days ago

          “Entmündigend” finde ich an dieser Stelle eine spannende Wortwahl.

          Unabhängig davon: Was für Wege (also Konsequenzen für die, die trotz der rosigen Utopie gesellschaftsfeindliches Verhalten zeigen) schlägst du denn vor?

          • punkisundead [they/them]@slrpnk.net
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            13 days ago

            Unabhängig davon: Was für Wege (also Konsequenzen für die, die trotz der rosigen Utopie gesellschaftsfeindliches Verhalten zeigen) schlägst du denn vor?

            Gute Frage, ich glaube das muss die jeweile Gesellschaft/Community für sich selbst entscheiden. Aber es gibt Ansätze die ich vielversprechend finde und die teilweise gelebt, praktiziert oder zumindest ausprobiert werden. Beispielweise in Teilen der kurdischen Bwegung, in linken Kontexten, in indigenen Bevökerungen und vielen mehr.

            Ich kenne drei Hauptwege des Umgangs / Wege Gerechtigkeit herzustellen:

            • ausgleichende Gerechtigkeit: Es wird versucht verursachten Schaden auszugleichen und / oder der ursprüngliche Zustand wieder herzustellen
            • rehabilitierende Grechtigkeit: Es wird ein Fokus darauf gelegt, dass die Person(en) daraus lernen, sowas nicht mehr machen. Sie verstehen warum das nicht cool war und sind tatsächlich gedanklich soweit, dass sie aktiv sowas verhindern würden wenn es im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt oder sich anderweiti dafür einsetzen.
            • community fokussiert: hier wird geschaut in welchem Kontext es dazu gekommen ist, welche verbreiteten Umstände beigetragen haben, wo vielleicht das Umfeld das hätte verhindern können und/oder weggesehen hat. es geht darum Wege des Umgangs und Lebens zu finden, die sich präventiv auf sowas auswirken.

            Im Beispiel aus dem Artikel lassen sich glaube ich alle drei kombinieren oder auch einzeln anwenden. Der Verursacher kann sich entschuldigen, mögliche Schäden beseitigen/dabei helfen bspw durch aktive Beteiligung bei der Reperatur. Er kann auch bei der Familie fragen was für sie sich wie ein fairer Ausgleich anfühlen würde, beispielsweise für eine Weile kochen oder beim Haushalt unterstützen oder dem Kind dessen Zimmer das war bei Hausaufgaben helfen.(hab nochmal nachgelesen und das hier gestrichen, weil es gar kein Kinderzimmer war)

            Der Verursacher kann auch in einen Reflektionsprozess gehen um wirklich zu verstehen warum das kacke war, aber auch um zu schauen warum der Mensch das gemacht hat. Also ob da vielleicht ansozialisierte Verhaltensweisen mit reingespielt haben, ob das für Klicks gemacht wurde oder um möglichst cool und männlich zu machen und warum ein solches Verhalten mit cool und männlich verknüpt wird. Vielleicht kann auch die Social Media Plattform verwendet werden um darüber aufzuklären das sowas kacke ist oder das es möglich ist das eigene Verhalten aktiv zu hinterfragen.

            Auch wenn die Community (also bspw die Menschen die da im Kiez wohnen) für diese einzelne Sache keine Schuld trifft, könnte sie gemeinsam mit dem Verursacher schauen ob sie nicht vielleicht trotzdem dazu beiträgt, dass sowas passiert / gemacht wird. Da kann dann geschaut werden ob das viele Böllern zu Sylvester und das Vorleben des schon ziemlich gefährlichen Verhaltens vor Kindern wirklich was gutes ist oder ob da vielleicht was geändert werden kann. Das direkte Umfeld vom Verursacher kann sich auch fragen, was sie eigentlich für Menschen sind, dass sie ihren Freund/Bruder/usw nicht gestoppt haben, nicht angekackt haben als er das Video hochgeladen haben usw. Außerdem ist es halt schon relevant zu klären, welche Rolle das Umfeld gespiet hat, dass der Verursacher denken könnte für sowas kriege ich keinen Stress. Oftmals gibt es für so fremdgefährdendes Verhalten ja anzeichen die ignoriert wurden.


            Okay ich hab das jetzt mal runtergeschrieben und es ist länger als gewollt, aber ich hab deine Frage als gutwillig verstanden und war deshalb sehr motiviert dir ausführlich zu antworten.

        • Saleh@feddit.org
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          13 days ago

          Ich verstehe deinen Ansatz und teile deine Motivation. In dem Fall kannst du als Staat wenig machen, wenn sich ein mutmaßlicher Täter ins Ausland absetzen will.

          Ich denke auch nicht, dass eine U-Haft angeordnet worden wäre, wenn er nicht versucht hätte zu fliehen.

    • Successful_Try543@feddit.org
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      14 days ago

      Die U-Haft ist kein “Vorschuss” auf die drohende Strafe, sondern wird z.B. wegen Verdunkelungsgefahr verhängt angeordnet, wenn also der Verdächtige sich den Ermittlungen entziehen will oder dies könnte.