Ich bin als überzeugter Linkenwähler auch enttäuscht von dem Auftritt. Dahingegen fand ich Bodo Ramelow bockstark. Mir gefällt nicht, dass van Aken sich nicht richtig kompromissbereit gezeigt hat. Aus der Linken heißt es sonst immer, z.B. von Schwerdtner, Gysi und Ramelow, dass man mit ihr ja drüber sprechen könne, was Verteidigung und Waffen betrifft. Das hat mir hier gefehlt.
Leider ja, Außenpolitik ist immer noch die Achillesferse der Linken. Mir stellt sich dann so ein bisschen die Frage, warum lädt man jemanden überhaupt ein, wo man weis, das dieses Thema nicht dessen Stärke ist? Klar, Parteien müssen sich auch unangenehmen Themen stellen, aber das ist gefühlt so, als würde man Merz oder Lindner bzgl. Vermögenssteuer oder soziale Gerechtigkeit befragen.
Mir stellt sich dann so ein bisschen die Frage, warum lädt man jemanden überhaupt ein, wo man weis, das dieses Thema nicht dessen Stärke ist?
Das ist die falsche Herangehensweise. Dem Prinzip nach sind das Unterhaltungssendungen, nur eben mit politischen Akteurys. Jan van Aken sitzt dort, weil er einen Konflikt in der Runde schafft, was unterhaltsam ist. Zweiter Grund, warum Jan van Aken da sitzt: Sahra Wagenknecht hat gerade den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst. Damit steht ihr nach ÖRR-Neutralitätsproporz kein Platz mehr zu. Alice Weidel hätte aber auch in der Runde sitzen können.
Die Außenpolitik und Friedenspolitik ist genau van Akens Thema. Ob man ihm zustimmt oder nicht, er sagt auch immer selber dass er lange in der Friedensforschung gearbeitet hat.
Das ganze Setup war natürlich gegen Ihn (von der Frau die kaum zu wort kam abgesehen). Insbesondere da zwei sehr einseitige “Experten” rein zu setzen und die quasi unwidersprochen Unsinn reden zu lassen war nicht sehr fair.
Mir ist vor allen aufgefallen das der Hofreiter echt schon ziemlich geistig umnachtet ist (sogar am Anfang halb weggenickt) und seine Argumente waren auch alles andere als überzeugend.
Edit: Uff, der ist nur Jahrgang 1970… garnicht so alt wie der in dem Interview wirkte. Muss wohl ein schlechter Tag gewesen sein. Zumindestens die Aussage zum Abstimmungsverhalten der Grünen war ok, erstmal schauen was da kommt.
Der Hofreiter war schlecht informiert was der wirkliche Standpunkt der Linke ist, und das ganze Argument das Putin nur auf Stärke reagiert und ansonsten ein irrationaler Akteur ist lässt sich so nicht halten. Das ist so ziemlich das rhetorische Gegenstück zur Wagenknechtschen Putin Verharmlosung, und hat mit realistischer internationaler Politik nix zu tun.
Und der Rest war einfach nicht gut argumentiert, konnte man wenig Sinnvolles von mitnehmen außer dem Standardkram der Grünen Position die ja schon länger bekannt ist.
Edit: ah du meinst die Experten? Der Ökonom hat im Grunde nur Platitüden von wegen Investitionen in innovative Technik usw. von sich gegeben, und der Typ von der Bundeswehrakademie hat sehr unsauber mit den Zahlen gearbeitet, US und Europäische Fähigkeiten vermischt, Französische Fähigkeiten komplett ausgeblendet, und vor allem ein Gutachten eines Rüstungslobby Instituts als “Goldstandard” bezeichnet das ich mir gestern selber angesehen habe und das von bewusst manipulierten Statistiken nur so strotzt.
schlecht informiert was der wirkliche Standpunkt der Linke ist
Das historische Argument, dass die Linke schon zu Beginn des Kriegs für Sanktionen, aber gegen Waffenlieferungen war, hat mich eigentlich ziemlich überzeugt. Und das schien mir auch nicht offensichtlich falsch.
US und Europäische Fähigkeiten vermischt, Französische Fähigkeiten komplett ausgeblendet
Auch die Argumentation scheint mir im Ansatz korrekt zu sein. Westeuropa hat sich 80 Jahre lang militärisch auf die USA verlassen und sich mit den USA in jeglicher Form verknüpft. Dabei war immer klar, dass die USA im Zweifel am weitaus meisten ausgeben und auch am meisten können. Die USA haben in der Vergangenheit sehr viel in Netzwerke wie die NATO investiert und sie zusammengehalten, während andere Staaten immer nur Teile beigetragen haben. Auch ohne, dass ich da wirklich Detailwissen habe, glaube ich sofort, dass es Geld kostet, da jetzt kein riesiges Vakuum entstehen zu lassen, wo sich die USA aus jeglichem Engagement in der Welt zurückziehen und in ihrer Argumentation Autokratien stärken.
Das historische Argument ist aus zweilerlei Gründen falsch. Erstens war die Partei damals noch anders Zusamnengesetzt und musste deshalb anders argumentieren (das Ergebnis des Arguments ist nur oberflächlich das selbe) und zweitens stimmt es das am Anfang des Krieges die Sanktionen viel zu schleppend und halbherzig gemacht wurden und damit sich die Kriegskasse von Putin erst so richtig gefüllt hat. Das hätte also ganz anders ausgehen können. Ist aber beides ziemlich sinnlose “was wäre wenn gewesen” Überlegungen, und was relevant ist was jetzt und in Zukunft passiert.
Und was die USA angeht, vieles von den Fähigkeiten der USA sind darauf ausgelegt weltweit jederzeit fast überall intervenieren zu können und notfalls große Truppenkontigente über den Atlantik oder Pazifik zu bekommen. Das braucht Europa schlicht nicht um sich gegen Russland zu verteidigen. Klar ein paar Lücken wird es geben, aber wir geben das reichlich vorhandene Verteidigungsbudget sehr ineffizient aus in Europa daher würde man das schon finanziert bekommen.
Habe ich aus Versehen gestern schon gesehen. Fand Jan van Aken nicht besonders überzeugend.
Ich bin als überzeugter Linkenwähler auch enttäuscht von dem Auftritt. Dahingegen fand ich Bodo Ramelow bockstark. Mir gefällt nicht, dass van Aken sich nicht richtig kompromissbereit gezeigt hat. Aus der Linken heißt es sonst immer, z.B. von Schwerdtner, Gysi und Ramelow, dass man mit ihr ja drüber sprechen könne, was Verteidigung und Waffen betrifft. Das hat mir hier gefehlt.
Leider ja, Außenpolitik ist immer noch die Achillesferse der Linken. Mir stellt sich dann so ein bisschen die Frage, warum lädt man jemanden überhaupt ein, wo man weis, das dieses Thema nicht dessen Stärke ist? Klar, Parteien müssen sich auch unangenehmen Themen stellen, aber das ist gefühlt so, als würde man Merz oder Lindner bzgl. Vermögenssteuer oder soziale Gerechtigkeit befragen.
Das ist die falsche Herangehensweise. Dem Prinzip nach sind das Unterhaltungssendungen, nur eben mit politischen Akteurys. Jan van Aken sitzt dort, weil er einen Konflikt in der Runde schafft, was unterhaltsam ist. Zweiter Grund, warum Jan van Aken da sitzt: Sahra Wagenknecht hat gerade den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst. Damit steht ihr nach ÖRR-Neutralitätsproporz kein Platz mehr zu. Alice Weidel hätte aber auch in der Runde sitzen können.
Wenn man wem böse Absichten unterstellen wolle, dann ist deine Frage nach dem Warum: zur Bloßstellung/Vorführung.
Die Außenpolitik und Friedenspolitik ist genau van Akens Thema. Ob man ihm zustimmt oder nicht, er sagt auch immer selber dass er lange in der Friedensforschung gearbeitet hat.
Das ganze Setup war natürlich gegen Ihn (von der Frau die kaum zu wort kam abgesehen). Insbesondere da zwei sehr einseitige “Experten” rein zu setzen und die quasi unwidersprochen Unsinn reden zu lassen war nicht sehr fair.
Mir ist vor allen aufgefallen das der Hofreiter echt schon ziemlich geistig umnachtet ist (sogar am Anfang halb weggenickt) und seine Argumente waren auch alles andere als überzeugend.
Edit: Uff, der ist nur Jahrgang 1970… garnicht so alt wie der in dem Interview wirkte. Muss wohl ein schlechter Tag gewesen sein. Zumindestens die Aussage zum Abstimmungsverhalten der Grünen war ok, erstmal schauen was da kommt.
Die Realität ist gegen Van Aken.
Was genau war denn Blödsinn deiner Meinung nach?
Der Hofreiter war schlecht informiert was der wirkliche Standpunkt der Linke ist, und das ganze Argument das Putin nur auf Stärke reagiert und ansonsten ein irrationaler Akteur ist lässt sich so nicht halten. Das ist so ziemlich das rhetorische Gegenstück zur Wagenknechtschen Putin Verharmlosung, und hat mit realistischer internationaler Politik nix zu tun. Und der Rest war einfach nicht gut argumentiert, konnte man wenig Sinnvolles von mitnehmen außer dem Standardkram der Grünen Position die ja schon länger bekannt ist.
Edit: ah du meinst die Experten? Der Ökonom hat im Grunde nur Platitüden von wegen Investitionen in innovative Technik usw. von sich gegeben, und der Typ von der Bundeswehrakademie hat sehr unsauber mit den Zahlen gearbeitet, US und Europäische Fähigkeiten vermischt, Französische Fähigkeiten komplett ausgeblendet, und vor allem ein Gutachten eines Rüstungslobby Instituts als “Goldstandard” bezeichnet das ich mir gestern selber angesehen habe und das von bewusst manipulierten Statistiken nur so strotzt.
Das historische Argument, dass die Linke schon zu Beginn des Kriegs für Sanktionen, aber gegen Waffenlieferungen war, hat mich eigentlich ziemlich überzeugt. Und das schien mir auch nicht offensichtlich falsch.
Auch die Argumentation scheint mir im Ansatz korrekt zu sein. Westeuropa hat sich 80 Jahre lang militärisch auf die USA verlassen und sich mit den USA in jeglicher Form verknüpft. Dabei war immer klar, dass die USA im Zweifel am weitaus meisten ausgeben und auch am meisten können. Die USA haben in der Vergangenheit sehr viel in Netzwerke wie die NATO investiert und sie zusammengehalten, während andere Staaten immer nur Teile beigetragen haben. Auch ohne, dass ich da wirklich Detailwissen habe, glaube ich sofort, dass es Geld kostet, da jetzt kein riesiges Vakuum entstehen zu lassen, wo sich die USA aus jeglichem Engagement in der Welt zurückziehen und in ihrer Argumentation Autokratien stärken.
Das historische Argument ist aus zweilerlei Gründen falsch. Erstens war die Partei damals noch anders Zusamnengesetzt und musste deshalb anders argumentieren (das Ergebnis des Arguments ist nur oberflächlich das selbe) und zweitens stimmt es das am Anfang des Krieges die Sanktionen viel zu schleppend und halbherzig gemacht wurden und damit sich die Kriegskasse von Putin erst so richtig gefüllt hat. Das hätte also ganz anders ausgehen können. Ist aber beides ziemlich sinnlose “was wäre wenn gewesen” Überlegungen, und was relevant ist was jetzt und in Zukunft passiert.
Und was die USA angeht, vieles von den Fähigkeiten der USA sind darauf ausgelegt weltweit jederzeit fast überall intervenieren zu können und notfalls große Truppenkontigente über den Atlantik oder Pazifik zu bekommen. Das braucht Europa schlicht nicht um sich gegen Russland zu verteidigen. Klar ein paar Lücken wird es geben, aber wir geben das reichlich vorhandene Verteidigungsbudget sehr ineffizient aus in Europa daher würde man das schon finanziert bekommen.